Wir pflanzen einen Wald
Unser „Coffee Fellows Forest“ in Malawi
Auf einen Blick
2023/2024:
- CO²-Kompensation für das Jahr 2022
- Ca. 40 ha Land
- 36.550 Bäume
- 271 Helfer
2022/2023:
- CO²-Kompensation für das Jahr 2021
- Ca. 20 ha Land
- 25.680 Bäume
- 213 Helfer
2021/2022:
- CO²-Kompensation für das Jahr 2020
- 10 ha Land
- Ca. 9.540 Bäume
- 63 Helfer
2020/2021:
- CO²-Kompensation für das Jahr 2019
- 13 ha Land
- Ca. 28.000 Bäume
- 70 Helfer
Freiwillige CO²-Kompensation durch Aufforstung in Malawi
Wir alle verursachen im alltäglichen Leben Emissionen, herbeigeführt durch z. B. Ernährung, Reisen, Wohnen, Heizen usw. Mittels Überdenken und Umstellen der individuellen Lebensweisen, schaffen es jedoch auch viele ihren persönlichen CO²-Fußabdruck zu reduzieren. Doch nicht immer können Emissionen ganz vermieden werden. Besonders in wirtschaftlichem Kontext bleibt auch bei vielfältigen Einsparmöglichkeiten ein bestimmter CO²-Ausstoß bestehen. Um unsere Klimabilanz über die Reduzierung von Plastik, die Nutzung von Ökostrom und das Angebot veganer Produkte hinaus zu verbessern, haben wir uns zu einer freiwilligen CO²-Kompensation durch ein Klimaschutzprojekt entschieden. Wobei dies niemals umweltschädliches Handeln legitimieren oder Reduktionsbemühungen ersetzen sollte.
Für das Klima ist es nicht entscheidend, an welcher Stelle CO² ausgestoßen bzw. eingespart oder eben ausgeglichen wird, somit können an einem Ort verursachte Emissionen weltweit kompensiert werden. Da Bäume Kohlenstoff speichern und somit zur Entlastung der Atmosphäre beitragen, eigenen sich Projekte zur nachhaltigen Waldwirtschaft oder auch Aufforstung sehr gut zur CO²-Kompensation.
Stand 2024 - Unser Wald wächst und wächst
In den letzten Monaten waren wir wieder fleißig und haben Bäume gepflanzt für die CO²-Kompensation für das Jahr 2022. Wie in den Jahren zu vor wurden zuerst die Löcher für die Bäume ausgehoben und dann die Bäume einzeln in die aufgelockerte und umgegrabene Erde gepflanzt. Dieses Jahr wurden insgesamt 36.550 Bäume auf ca. 40 Hektar Land gepflanzt. Der größte Teil von 28.000 Bäumen wurde dabei auf die Neuflächen gepflanzt, die restlichen wurden für Nachpflanzungen der alten Flächen verwendet. Mit Hilfe der Erkenntnisse und Beobachtungen aus den letzten Jahren konnten wir eine spezialisierte Auswahl an Bäumen für die entsprechenden Flächen treffen. Insgesamt haben wir einen Mix aus 16 verschiedenen Baumarten gepflanzt. An der Wiederaufforstung waren in diesem Jahr insgesamt 271 Menschen aus 14 Dörfern beteiligt.
Stand 2023 - die Aufforstung geht weiter
Nachdem im Jahr 2020 / 2021 die ersten 13 ha unseres Coffee Fellows Forests gepflanzt werden konnten, gedeihen die Setzlinge seither gut. Im Januar ist in Malawi Regenzeit und somit herrschten die perfekten Bedingungen, um die Aufforstung in diesem Jahr fortzusetzen. Coronabedingt ist der CO² Ausgleichsbedarf vom Jahr 2020 etwas geringer. Vor Ort konnten wir mit drei weiteren Farmern Pachtverträge über zusätzlich knapp 10 ha abschließen. Insgesamt 63 Menschen haben in Ntschisi 9450 Löcher ausgehoben und diese mit Baumsetzlingen bestückt. Zusätzlich wurden die ersten 13 ha kontrolliert und bei Bedarf nachbepflanzt. So können wir gewährleisten, dass unser Coffee Fellows Forest beständig und nachhaltig weiter wächst – und das inzwischen schon auf ca. 23 ha, was einer Fläche von 23 Fußballfeldern entspricht. Die Regenzeit in Malawi hat sich wieder eingependelt und so beginnt die Pflanzungsphase für unsere CO²-Kompensation für das Jahr 2021. In den letzten Wochen wurden bereits viele Löcher ausgehoben, jetzt geht es weiter mit der Verteilung der Setzlinge und dem Pflanzen. Die Arbeiten gehen gut voran und wir liegen voll im Zeitplan. Es ist schön zu sehen, wie alles zusammen kommt und wir freuen uns sehr, dieses Projekt auch in diesem Jahr weiter umzusetzen.
Besuch in Malawi Sommer 2022
Im Juli 2022 haben unsere Gründerin Kathi und Head of Marketing & Sustainability Sybille unserem wachsenden Wald in Malawi einen Besuch abgestattet. Nach der Ankunft am Flughafen wartete noch eine zweistündige Autofahrt auf die beiden. Auf der Fahrt begleitete sie ein mulmiges Gefühl, da sie nicht wussten, was genau sie erwarten wird. Malawi zählt zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Mehrzahl der Einwohner leben in einfachen Lehmhütten ohne Strom oder Gasanschluss. Entlang der trockenen, lehmigen Hauptstraße verkaufen Einheimische Tomaten und Mais und um Fußballfelder herum sammeln sich spielende Kinder. Kathi und Sybille wurde klar, warum es so wichtig ist dieses Aufforstungsprojekt in Malawi durchzuführen, denn Bäume gab es bis jetzt noch kaum zu sehen. Dennoch, so wurden sie informiert, ist Holz enorm wichtig für die Menschen, da es als Material zum Kochen und Heizen verwendet wird. Nach der Ankunft im letzten erhaltenen Regenwald von Malawi wurden die beiden von unserem lokalen Partner durch unser Projekt in Ntchisi geführt. Von der Nursery, in der Baumsetzlinge herangezüchtet werden, bis hin zu den Flächen um den Regenwald, die wir bereits bepflanzt haben. Natürlich sind unsere Bäume bis jetzt noch sehr klein, aber so wird schnell klar, dass die Aufforstung ein langfristiges Projekt ist. Interessante und wichtige Dinge rund um unser Aufforstungsprojekt wurden besprochen: welche indigenen Pflanzen eignen sich zum Aufforsten und welche überleben am besten, wie ein „Wald“ das letzte Stück des Regenwalds schützen kann. Insgesamt wächst das Verständnis für das Ökosystem des Urwalds. Am nächsten Tag stand eine Tour durch den Regenwald auf dem Programm. Der Klimawandel macht sich auch hier deutlich bemerkbar: Ernten verschieben sich, werden geringer, die Trockenphasen sind insgesamt länger. Dennoch war die zweistündige Tour durch den Urwald voller atemberaubender Natur. Am Ende des Ausflugs wurden die beiden noch von einem traditionellen Tanz, namens Gule Wamkulu überrascht. Dieser wird durchgeführt, um den Regenwald vor bösen Geistern zu beschützen. Neben Kathi und Sybille sind auch einige Einheimische gekommen, um sich den Tanz anzuschauen. Bei dieser Gelegenheit lernten die beiden einige Dorfbewohner kennen, die Land an Coffee Fellows verpachten. Das nachhaltige Interesse des Unternehmens wurde den Pächtern durch den Besuch klar. Rund um Ntchisi hat sich bereits rumgesprochen, dass Coffee Fellows Bäume pflanzt, Flächen anmietet und Arbeitskräfte für die Pflanzungen benötigt. So wird es für uns zukünftig auch einfacher neue Flächen zum Aufforsten und Helfer für das Pflanzen der Setzlinge zu finden. Am Ende ihres Trips hatten Kathi und Sybille eine sehr schöne Vorstellung von dem, was man erreichen kann – ein Aufforstungsprojekt in Malawi ist ein in sich schlüssiges Projekt, das nicht nur Gutes für unsere Umwelt tut, sondern auch einen sinnvollen Beitrag für die Community in Malawi mit sich bringt. Wir freuen uns sehr dieses Projekt auch in Zukunft als verlässlicher Partner mit der Bevölkerung von Ntchisi zu verfolgen und unseren Coffee Fellows Forest weiter wachsen zu sehen.
Stand 2020 - Beginn des Projekts
Zunächst stand die Frage im Raum, wie viel CO² wir als Unternehmen eigentlich ausstoßen. Mit Hilfe der Experten von FORLIANCE konnten wir ermitteln, dass wir durch den Verbrauch von Heizmitteln, Strom und Fahrzeugen (dem sog. Scope 1 und 2), im Jahr 2019 1.032 Tonnen CO² verursachten. Mithilfe unseres Aufforstungsprojekts „Coffee Fellows Forest“ in Malawi wollen wir diesen Schadstoffausst0ß in den nächsten 20 Jahren ausgleichen.
Um dieses Ziel zu erreichen müssen ungefähr 13 ha Land aufgeforstet werden. Das entspricht einer Fläche von 13 Fußballfeldern und einer Pflanzung von ca. 28.000 Bäumen. Hierfür musste zunächst ein Platz gefunden werden, an welchem sich ein solchen Projekt auch sinnvoll und ganzheitlich umsetzen lässt. Gemeinsam mit einem ortskundigen Ratgeber machten wir uns in Malawi auf die Suche nach geeigneten Flächen für die Coffee Fellows Aufforstung. In der Nähe von Ntchisi konnten wir von fünf Bauern die 13ha Land für 20 Jahre pachten. Wir zahlen den Grundbesitzern eine jährliche Pacht und geben ihnen und ihren Familien damit ein planbares, sicheres Einkommen.
Mit Beginn der Regenzeit Ende 2020 wurden die fast ein Jahr herangezogenen Setzlinge verschiedener, ortsüblicher Bäume gepflanzt. Diese werden einmal unseren „Coffee Fellows Forest“ bilden und teilweise sogar Früchte tragen, die Nahrung für Tiere und neuen Lebensraum bieten. Das Pflanzen der Bäume dient, neben der Aufnahme von CO², also auch dazu heimische Flora und Fauna wieder zu etablieren und außerdem Arbeitsplätze für viele Einheimische vor Ort zu schaffen. Denn während der fruchtbaren Regenzeit haben rund 15 Menschen sechs Wochen täglich durchgepflanzt, um ca. 20.000 unserer Setzlinge in die Erde zu bringen. Gearbeitet wurde von 7 Uhr morgens bis ca. 16:30 Uhr mit Tee- und Mittagspause, so dass sich ein fester Arbeitsablauf ergab. Wobei jede Woche auch Arbeiter durchgewechselt wurden, um möglichst vielen die Chance auf einen Arbeitsverdienst zu geben. Knapp 70 Menschen konnten so bei der Anpflanzung beschäftigt und das Zeitfenster der Regenzeit optimal genutzt werden, damit die Pflanzen eine möglichst hohe Überlebenschance haben. Die restlichen 8.000 Setzlinge werden in den nächsten zwei bis drei Jahren nachgepflanzt, da meist nicht Hundertprozent der Bäume das erste kritische Jahr überstehen. Der Bestand wird also jährlich überprüft und entsprechend aufgefüllt, damit ein dichter Wald entstehen kann.
So werden wir nach 20 Jahren stolz behaupten können, unseren CO²-Ausstoß für 2019 ausgeglichen zu haben. Da wir auch in den kommenden Jahren unsere Umweltbelastung durch Aufforstung aufwiegen wollen, wird der „Coffee Fellows Forest“ nicht nur in die Höhe, sondern auch in „die Breite“ wachsen. Jedes Jahr werden wir weitere ca. 13 ha Land in Malawi aufforsten und neben dem positiven Effekt für die Umwelt, können wir so auch noch vielen Menschen Arbeit und Einkommen in Ntchisi sichern.